Ein Hilferuf aus der Schule, in der unsere Video-Stelen im Moment stehen: „Leider hat eine Stele schon seit gestern einen schwarzen Bildschirm. Die andere schaltet sich auch zwischendurch ab. Sie geht dann auch wieder an, ich habe aber noch nicht herausgefunden, was zu tun ist, damit dies passiert. Tippen und warten? Vorbeigehen? Die Technik erschließt sich mir nicht. Vielleicht können Sie uns da weiterhelfen?“
Aber sicher! Mein technikversierter Kollege Tim und ich fuhren hin und er fand das Problem auch sehr schnell: Mit ein paar Klicks und Wischern auf dem Touchscreen war der Energiesparmodus deaktiviert.
Mittlerweile hatte es zur großen Pause geklingelt und die Mensa füllte sich mit Schülerinnen und Schülern, die sich Snacks besorgten und chillten. Vor der zweiten Video-Stele am grünen Sofa stand eine Gruppe Jungs, hier lief gerade das Interview von Robert aus Togo.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Reaktionszeiten der Monitore schon, das hat der Stellvertretende Schulleiter, der den Hilferuf abgesetzt hatte, schnell erkannt. Man muss bei der Bedienung etwas Geduld haben, aber die Schüler kamen damit ja scheinbar gut zurecht.
Eine große Überraschung erwartete uns, als Tim an diesem Monitor ein Programm entdeckte, das ihm Hintergrund lief: Ein Download des Battle-Royale-Shooter Fortnite! Große Augen beim Stellvertretenden Schulleiter, Tim und mir. So war das nicht geplant!
Bei einem Downloadfortschritt von 57 Prozent stoppte Tim das Programm. Der Stellvertretende Schulleiter war sehr daran interessiert herauszufinden, welcher Schüler sich da ausgelebt hatte. Und da Tim eben auch sehr versiert ist, fand er neben einem Phantasie-Benutzernamen auch noch den verschlüsselten Nutzernamen „M***n T***o. „Ah, das ist bestimmt Marian T.“, äußerte der Schulleiter direkt einen Verdacht. Oh je, das gibt Ärger!
Gut, dass unsere Videos sich ohne Internetzugang abspielen lassen. Das haben wir extra so angelegt, damit ebenkeine komischen Seiten aufgerufen oder Spiele heruntergeladen werden können. Tim hat zusätzlich kurzerhand das WLAN-Zeichen ausgeblendet, sodass sich die pfiffigen Jugendlichen keinen Zugang verschaffen können.
Aber wenn mit den Video-Stelen noch einmal etwas sein sollte, kann sich die Schulleitung vertrauensvoll an Marian T. wenden. Der kriegt das schon hin!
(Marian heißt natürlich in Wirklichkeit anders!)